Sieger der Segelflug-Bundesliga 2025
Der Flugsportclub Odenwald e.V. Walldürn grüßt von ganz oben: Sieger der Segelflug-Bundesliga 2025 und damit Deutscher Meister!
Die Walldürner Segelflieger haben im 25. Jahr der Segelflug-Bundesliga ihren sportlichen Höhepunkt erreicht: Mit großem Vorsprung wurde das Team Sieger in der Segelflug-Bundesliga (OLC-Sprint-Wertung) und damit Deutscher Meister im Segelflug.
Nachdem bereits in den letzten Jahren mit einigen 2. und 3. Plätzen hervorragende Positionen erreicht werden konnten, haben die Segelflieger des Flugsportclub Odenwald (FSCO) Walldürn in diesem Jahr den Platz ganz oben „auf dem Treppchen“ eingenommen und sich mit dieser Leistung fest als bundesweites Spitzenteam im Segelflug etabliert.
Bereits bei Saisonstart wurde im Odenwald als Heimatthermikgebiet gut gepunktet und der Vorsprung im weiteren Saisonverlauf sukzessive ausgebaut. Hierbei wurde sowohl bei guten als auch bei schlechteren Wetterbedingungen stetig gut und erfolgreich geflogen, auch wenn es im August doch noch wetterbedingt etwas spannend wurde. Am Ende resultierte ein Vorsprung von 43 Punkten auf dem zweiten Platz, den sich der Dauerrivale LSV Rinteln (Niedersachsen) erflog. Auf dem dritten Platz landete der LSV Schwarzwald. Und selbst in der weltweit aktiven World-League erreichte der FSCO einen hervorragenden dritten Platz, nur überholt von zwei Vereinen aus Arizona und Colorado.
In der ersten Segelflug-Bundesliga treten in der sogenannten OLC-Sprint-Wertung die deutschlandweit besten 30 Vereine in 19 Runden gegeneinander an, wobei zwischen Mai und August an den Wochenenden jeweils eine Runde durchgeführt wurde. Die Sprint-Wertung resultiert dabei aus einer möglichst großen geflogenen Strecke über ein Zeitfenster von max. 2 Stunden. Ziel ist damit eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Sprintabflugpunkt und Sprintendpunkt, wobei die Sprintabflughöhe nicht höher sein darf als die Sprintankunftshöhe. Die besten drei Flüge eines jeden Vereins werden summiert und dann mit Punkten belohnt. Dieses Platzierungsverfahren ist ähnlich wie die Formel-1-Wertung: Wer nach allen Runden die meisten Punkte erflogen hat, wird Deutscher Meister. Die Flüge werden durch ein GPS-basiertes Flugschreibersystem erfasst und dann auf eine spezielle webbasierte Plattform hochgeladen, auf welcher die Analyse dann automatisiert erfolgt und die Auswertung detailliert einsehbar ist. Spätestens am nächsten Morgen sieht man auch, wo man im Vergleich zu den anderen Teilnehmern steht - aber natürlich weiß man schon während des Fluges, ob der Tag erfolgreich ist.
Der FSCO kann damit sehr stolz auf eine weitere sehr erfolgreiche Segelflugsaison sein. Besonders hervorzuheben ist wieder die breite und geschlossene Teamleistung, auch wurde in dieser Saison in allen Runden gepunktet. Der Segelflug auf diesem Leistungsniveau verlangt von den Piloten und Pilotinnen eine sehr gute physische und psychische Kondition, verbunden mit Wetterkenntnissen, Gespür für die Thermik und den Aufwind sowie natürlich exzellenten fliegerischen Fähigkeiten.
Insgesamt 15 Piloten und Pilotinnen des FSCO haben an den Wertungsflügen teilgenommen, neben erfahren Piloten konnten auch einige Junioren an die Leistungsspitze herangeführt werden und wesentlich zum Erfolg beitragen. Die vereinsinternen Punktekönige waren in diesem Jahr wieder Wolfgang Lehnert, Günter Rincker und Philipp Kapferer. Werner Ehrler glänzte auch durch seine langen Streckenflüge, wie beispielsweise einen Flug über 1000 km im Mai diesen Jahres. Des Weiteren waren für den FSCO Martin Feeg, Michael Stuber, Jens Jurgan, Wolfgang Kapferer, Erhard Schlessmann, Bastian Brock, Bernhard Knapp und Brigitte Willard als Piloten und Copiloten unterwegs. Besonders hervorzuheben ist auch die Leistung der Junioren (U25) Silas Horn, Florian Bock und Tom Westermann, die sowohl Punkte für die Bundesliga-Wertung beisteuerten als auch in der separaten Junioren-Wertung den 10. Platz erreichten.
Maximale Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h konnten bei den Wettkämpfen erreicht werden – ohne künstlichen Antrieb, nur durch die Energie der Natur. Insgesamt flogen die Piloten des FSCO in Wettbewerben dieses Jahr mit der Kraft der Sonne in etwa 1.100 Stunden bereits über 90.000 Kilometer durch den deutschen Luftraum – und somit mehr als zweimal um die Erde!
Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren nicht nur die Piloten, sondern auch die vielen Helfer und der ganze Verein mit seiner Infrastruktur, die es der Mannschaft erst möglich machte, seine Wertungsflüge so erfolgreich durchzuführen. In Segelfliegerkreisen ist der FSC Odenwald Walldürn auch weiterhin eine feste Größe und das ganze Team ist stolz darauf, von anderen Vereinen als Vorbild gesehen zu werden. Auch der Flugplatz Walldürn wird von anderen Vereinen gerne als Segelflug-Basis genutzt, in diesem Jahr fanden bereits einige Segelfluglager in Walldürn statt.
Neben der Bundesliga fand auch weiterer Flugbetrieb statt. Die Segelflugausbildung nutzt einen neuen Schulungs-Segelflieger vom Typ ASK21B, mit dem ehrenamtliche Fluglehrer neue motivierte Flugschüler ab 14 Jahren ausbilden, die dann damit auch das erste Mal im Alleinflug abheben können. Der Segelflug ist ein idealer und kostengünstiger Einstieg in die Welt der Fliegerei – und macht im Team auch sehr viel Spaß!